Kaum
ein Damenkabinett, wo nicht ein Bändchen leidenschaftlicher
Lyrik des berühmten Barons aus England auflag. Doch ungleich
dramatischer verlief das aufregende Leben des Dichterfürsten,
welches dem Klatsch und Tratsch der feinen Gesellschaft stets
Nahrung bot, gleichwohl ihm die Frauen scharenweise zu Füßen
lagen und taffe Herren ihn darum beneideten.

Dover, 1788: George Noel Gordon,
Lord Byron, wurde als Enkel eines
Haudegens zur See eine abenteuerliche Existenz bereits in
die Wiege gelegt. Währenddessen brachte der Vater einen
Teil des Familienvermögens durch, verlies die junge Familie
und verstarb kurz darauf.
Mutter und Sohn zogen nach Aberdeen, von wo aus der achtjährige
George in die Highlands - zur Stärkung der Gesundheit
- geschickt wurde. Dort erwachten Sinn und Verständnis
für die Natur, was sich wie ein roter Faden durch alle
künftigen Dichtungen ziehen sollte. Reich, jung und schön,
überließ er sich gerne verschiedener Liebeleien
und wenig rühmlicher Ausschweifungen. Kaum volljährig,
übernahm er 1809 jedoch verantwortungsvoll die Familiengüter
und trat dem Oberhaus bei.

Von
1810 bis 1811 unternahm er eine erste mediterrane Reise, während
der er Konstantinopel besuchte und Aufsehen erregend
die Dardanellen durchschwamm. 1815 heiratete er Anna Isabella
Milbank, wurde aber schon ein Jahr später geschieden,
obwohl bereits Tochter Ada geboren war.
Ansehen und Ruf, wegen älterer Eskapaden bereits etwas
lädiert, waren nun endgültig dahin. So führte
eine neuerliche Reise quer durch Europa, um im phantastischen
Venedig zu enden. Und wie es kommen mußte,
entflammte ihn
ein Verhältnis mit der schönen Gräfin Guizzioli,
der er nach Ravenna folgte.
Aber wie das Leben so spielt, lockten bald andere und neue
Abenteuer, diesmal ab 1823 in Griechenland. Vom enthusiastischen
Freiheitskampf der Griechen gegen die Türkenherrschaft
begeistert, engagierte er sich im Management der englischen
Unterstützungskommission in Messolonghi, wo
er 1824 den Tod fand.

Theresia
Makri als Lord Byron´s griechisches
Mädchen um 1800 in Athen.
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