Die schöne
Nofretete soll opulente Duftessenzen genauso zielsicher
verwendet haben, wie die Frauen der römischen Cäsaren
und die Haremsdamen im Serail. Nur bruchstückhaft lässt
sich eine der historischen Duftrezepturen im 14. Jahrhundert
dingfest machen, als Mönche der ungarischen Königin
Elisabeth ein sagenhaftes Rosmarinwasser
zur „vorteilhaften Verjüngung” überreichten.
Seit 1370 gilt dieses Aqua Regina Hungarica als Vorläuferduft
des bekannteren Eau de Cologne.
Als treibende Kraft in Sachen Duft und Parfum etablierte sich
Katharina von Medici. Zur Sicherung der hohen Qualitätsstandards
aller verwendeten Rohstoffe errichtete der Apotheker Tombarelli
auf ihr Geheiß im Jahr 1580 ein erstes derartiges Laboratorium
in Grasse. Damals noch Gerberstadt, entwickelte sich
der Ort schon bald zum führenden Parfumzentrum Europas.
Die Vorteile des milden, südfranzösischen Klimas
und die vor kalten Winden geschützte Lage der umliegenden
Felder sind bis heute wie geschaffen zum Züchten von
Lavendel, vor allem aber Jasmin, Veilchen, Mimosen, Rosen
und Orangenblüten. Blumen und Kräuter bilden nach
wie vor eine veritable Basis für das odeuristische Rückgrad
alteingesessener Essenzen- und Parfumhersteller.

Lavendelernte
in der Haute Provence um 1900.
Die duftenden Pflanzen wurden sofort nach der Ernte an Ort
und Stelle destilliert.
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